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Die Gemeinschaft der Getauften genießen

Sonntag, den 22. Juli 2018
Gottesdienst mit Tauferinnerung
im Pfarrgarten Michelbach
Mit Ehrung unserer Organistinnen
Musik: Achim Plagge, Eberbach

„Aufbrüche und Veränderungen in der Kirche kommen aus den Gemeinden. Die Gemeinschaft der Getauften gibt der Kirche Jesu Christi ein Gesicht und verleiht ihr Lebendigkeit“. Dies sagte Pfarrerin Angelika Schmidt am vergangenen Sonntag in einem Tauferinnerungs-Gottesdienst für die Gemeinden Michelbach und Unterschwarzach im Michelbacher Pfarrgarten vor rund 130 Gottesdienstbesuchenden.

Ob Menschen gern in ihre Gemeinde kommen, hänge in erster Linie davon ab, wie die Gemeinde als christliche Gemeinschaft lebe und ob sie zum Glauben einlädt und nicht wie hoch die Kirchensteuer sei, so Schmidt.

*Einer der wichtigsten Gründe für Kirchenaustritte sei, wenn Menschen sich in ihrer Kirchengemeinde nicht zuhause fühlten, ist die evangelische Theologin überzeugt. Fachleute würden behaupten, ein Grund sei, weil der soziale Druck abgenommen hätte, sonntags in die Kirche zu gehen. „Wenn alle heute nur deshalb in den Gottesdienst gekommen wären, weil es von ihnen erwartet wird, was für eine Stimmung würde hier wohl herrschen“, fragte Schmidt in ihrer Predigt.

Es gäbe viel Kritik an der Institution Kirche. Doch die Institution sei nur ein Teil der Kirche und notwendig geworden aufgrund ihrer Größe. Lebendig sei die Kirche durch ihre Gemeinden, die Gott viel zutrauen und miteinander liebevoll umgehen, weil sie glauben, dass jeder geliebtes Kind Gottes ist und Gott durch einen anderen Menschen begegnen kann.

Viele Menschen würden sagen, für ihren Glauben bräuchten sie die Kirche nicht. Schmidt hingegen sagte: „Christen brauchen Gemeinschaft. Sie brauchen einander wenn sie zweifeln, um sich gegenseitig zu trösten und Mut zu machen, um von Gott zu erzählen und sich erzählen zu lassen wir Gott heute im Leben der Menschen wirkt. Das müssen keine Erfolgsgeschichten sein. Manchmal sind es Leidensgeschichten in denen Menschen erleben, dass Gott ihnen begegnet. Einander zu erzählen ist wichtig, denn es zeigt: Gott ist da.“

 

„Gerade kleine Gemeinden haben immer wieder Angst, dass es mit der Kirche irgendwann vorbei sein könnte. Doch Jesus hat gesagt: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt“, so Schmidt. Damit sei die Kirche als Gemeinde Jesu Christi gemeint. Kirche sei nicht nur eine Kirchensteuer sammelnde Institution. Kirche sei die Gemeinschaft der Getauften, der Erlösten und freien Kinder Gottes.

„Was gibt es Schöneres als die Gemeinschaft der Getauften zu genießen und andere Menschen dahin einzuladen“, fragte Pfarrerin Schmidt in ihrer Predigt.

Der Philosoph Friedrich Nietzsche habe einmal gesagt: Erlöster müßten mir seine Jünger aussehen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne. „Was hindert uns daran, wie erlöste Menschen zu leben?“ fragte Schmidt. Wie befreit und erlöst Menschen aussehen können, sei in dieser Woche an den vielen Schülerinnen und Schülern anschaubar, die sich freuen, weil die großen Ferien beginnen.